Preis „Frauen Europas“ geht nach Osnabrück – Professorin Tömmel als „Pionierin für ihre wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der EU“ ausgezeichnet
Die Politikwissenschaftlerin Dr. Ingeborg Tömmel, bis 2008 Professorin für Internationale und Europäische Politik an der Universität Osnabrück, erhält als „Pionierin für ihre wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der EU“ den Preis „Frauen Europas“. Der von der Europäischen Bewegung Deutschland e. V. (EBD) gestiftete Preis wird im Juni in einem Festakt in Berlin verliehen. Eine weitere Preisträgerin ist Lisi Maier, die Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings.Die Politikwissenschaftlerin Dr. Ingeborg Tömmel erhält als „Pionierin für ihre wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der EU“ den Preis „Frauen Europas“.
Mit der Gründung des bundesweit ersten Vollzeitstudiengangs der Europawissenschaften 1993 sorgte Prof. Tömmel dafür, dass Themen und Mechanismen der Europäisierung fächerübergreifend zugänglich gemacht werden konnten. Erkenntnisse und Wissen waren und sind dabei für die Politikwissenschaftlerin nie Selbstzweck: „Statt Wissenschaft im Elfenbeinturm zu betreiben, war sie in den intensivsten Arbeitsjahren an der Universität Osnabrück immer aktiv, gesellschaftliche Debatten anzuregen und eine breite Öffentlichkeit zu erreichen“, heißt es in der Nominierung.
Ausdruck dieses Engagements ist auch das zum Wintersemester 2007/08 ins Leben gerufene „Jean Monnet Centre of Excellence in European Studies“ der Universität Osnabrück, das eine explizite Ausstrahlung auf Stadt und Umland hat. Als erste Direktorin des Zentrums schuf Tömmel Möglichkeiten der kritischen Auseinandersetzung mit Europathemen in der Öffentlichkeit. Insbesondere junge Menschen wollte sie damit für Europathemen sensibilisieren. Viele der damals angestoßenen Aktivitäten wie Gespräche mit Mandatstragenden an öffentlichen Orten der Stadt werden nach wie vor angeboten.
Als Bürgerin hat Tömmel Wissen, Netzwerk und Zeit in eine Vielzahl von lokalen Initiativen und Projekten eingebracht, die sich um die Nord-Süd Verständigung in der EU drehen und für mehr transnationale Solidarität eintreten. Im Mai 2016 war sie Mitbegründerin der Initiative „50 aus Idomeni“, die das Ziel hatte, mindestens 50 Geflüchtete aus griechischen Flüchtlingsunterkünften nach Osnabrück zu bringen. Sie ist auch aktives Mitglied der „Seebrücke-Osnabrück“.
Mit dem „Preis Frauen Europas – Deutschland“ ehrt die EBD seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen.